Chortyzja

Chortyzja
Chortyzja aus dem All
Chortyzja aus dem All
Gewässer Dnepr
Geographische Lage 47° 49′ N, 35° 6′ OKoordinaten: 47° 49′ N, 35° 6′ O
Chortyzja (Oblast Saporischschja)
Chortyzja (Oblast Saporischschja)
Länge 12,5 km
Breite 2,5 km
Fläche 23,59 km²
Höchste Erhebung 30 m

Chortyzja (ukrainisch Хортиця Chortyzja, russisch Хортица Chortiza) ist die größte Insel im Dnepr. Sie liegt in der östlichen Ukraine im Rajon Chortyzja der Stadt Saporischschja unterhalb der großen Staumauer des Wasserkraftwerkes DniproHES. Die Insel wird westlich vom Staryj Dnipro (Alter Dnepr) und östlich vom Hauptstrom umflossen. Sie hat eine Fläche von etwa 24 km² (rund 12 km lang und maximal rund 2,5 km breit) und wird in der Ukraine gelegentlich als „größte Flussinsel Europas“ bezeichnet[1] – fälschlicherweise, da die Inseln Wilhelmsburg in der Elbe und die Große Schüttinsel in der Donau deutlich größer sind.

In der De Administrando Imperio genannten Lehrschrift des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. findet sich im 10. Jahrhundert die erste urkundliche Erwähnung als St.-Georgs-Insel. Das Toponym Chortyzja taucht erstmals in der zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstandenen Nestorchronik (Powest wremennych let) für das Jahr 1103 auf. Über die Bedeutung des Namens gibt es eine Reihe mehr oder weniger überzeugender Hypothesen, die wohl populärste führt ihn auf den Sonnengott Chors zurück.

Seit über 9000 Jahren siedeln Menschen auf Chortyzja, daher gibt es hier eine große Anzahl archäologischer Fundstätten wie Gräber, Siedlungen, heidnische Heiligtümer und Befestigungslinien des 18. Jahrhunderts. Der nördliche Teil der Nachbarinsel Mala Chortyzja ist so reich an archäologischen Funden, dass die Grabungssituation dort als „siebenlagiges Butterbrot“ beschrieben wurde.

Das Territorium Chortyzjas, der umliegenden kleineren Inseln sowie der gegenüberliegenden Ufer gehören zum Nationalen Sapowednik Chortyzja. Zentrales Objekt des Sapowedniks ist das Museum der Geschichte des Saporoger Kosakentums.

  1. Christian Ganzer: Sowjetisches Erbe und ukrainische Nation. Das Museum der Geschichte des Zaporoger Kosakentums auf der Insel Chortyzja. Mit einem Vorwort von Frank Golczewski (= Soviet and Post-Soviet Politics and Society, Band 19). ibidem-Verlag, Stuttgart 2005, S. 19.

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